Externe Validität - Einfache Definition mit mehreren Beispielen

Externe Validität bezieht sich auf die Gültigkeit deiner Ergebnisse außerhalb deiner Forschung. Lassen sich die Ergebnisse generalisieren?

Wir zeigen dir anhand eines Beispiels, welche Faktoren einen Einfluss auf die externe Validität deiner Forschung für die wissenschaftliche Arbeit haben.

Externe Validität Definition

Die externe Validität beschäftigt sich damit, ob die Ergebnisse deiner Forschung auch auf die gesamte Bevölkerung oder andere Situationen, Gruppen oder Personen angewendet werden können.

Für die externe Validität muss zunächst einmal die interne Validität deiner wissenschaftlichen Arbeit gegeben sein. Messen deine Ergebnisse auch genau das, was sie messen sollen? Auch die Reliabilität der Forschung ist Voraussetzung für die externe Validität. Lässt sich deine Forschung reproduzieren?

Beispiel Externe Validität
Ein Student untersucht das Kaufverhalten von Kunden einer Firma, die ihre Artikel sowohl in verschiedenen Läden als auch in einem Onlineshop verkauft. Der Student macht eine Stichprobe unter Kunden, die im letzten Monat die Webseite besucht haben.

Das Ergebnis sagt etwas über die Kunden der Firma aus, aber kann nicht generalisiert und auf die gesamte deutsche Bevölkerung angewendet werden. Der Grund dafür ist, dass junge, arbeitende Leute im Kundenstamm der Firma überrepräsentiert sind.

Für quantitative Forschungen ist es daher wichtig, zu wissen, bis zu welchem Grad die Ergebnisse, die du erzielt hast, auch auf die gesamte Bevölkerung angewendet werden können. Das kannst du herausfinden, indem du prüfst, ob deine Stichprobe die gesamte Bevölkerung korrekt reflektiert. Die Stichprobe muss den richtigen Eigenschaften der Bevölkerung ähneln. Am besten bestimmst du diese Eigenschaften im Voraus.

In qualitativen Forschungen ist die externe Validität oft weniger wichtig, weil du mit kleinen Teilnehmergruppen arbeitest. Es ist auch nicht so, dass du mit Ergebnissen mit geringer externer Validität nichts anfangen kannst.

Beispielsweise kann deine Forschung über die Bewohner in deiner Nachbarschaft sehr bedeutend für deine Nachbarn sein, aber davon kann nicht auf alle Einwohner der Stadt geschlossen werden.

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Einflussfaktoren auf die externe Validität

Anhand des folgenden Beispiels erklären wir die die verschiedenen Faktoren, die einen Einfluss auf die externe Validität deiner Forschung haben können.

Beispiel Einflussfaktoren auf die externe Validität
Du untersuchst, wie die Kopfrechenfähigkeiten von Studenten verbessert werden können. Dafür nimmst du eine erste Messung (Prämessung) vor, bei der der aktuelle Stand der Rechenfähigkeiten gemessen wird. Dann machst du mit den Studenten Übungen zu den Grundrechenarten, um deren rechnerische Fähigkeiten zu verbessern. Dann machst du eine letzte Messung (Postmessung), bei der du misst, ob die Studenten wirklich besser im Kopfrechnen geworden sind.

Was kann also alles schiefgehen?

Interaktiver Testeffekt

Der interaktive Testeffekt kann nur vorkommen, wenn eine Prämessung, ein Testverfahren und eine Postmessung stattfinden, also bei zwei Messungen. Der Proband kann aufgrund der Prämessung unterschiedlich auf das Verfahren reagieren, beispielsweise, indem er ihm etwas mehr Aufmerksamkeit schenkt, als er es sonst tun würde.

Beispiel interaktiver Testeffekt
Im Falle des Experiments bei den Grundrechenarten können die Probanden anhand des Prätests erkennen, dass ihre Rechenfähigkeit getestet wird. Dadurch strengen sie sich bei den Rechenübungen extra an, um in der Postmessung besser abzuschneiden. Das bezeichnet man als interaktiven Testeffekt.

Auswahl der Untersuchungsobjekte

Es ist ebenfalls wichtig, bei der Auswahl deiner Untersuchungsobjekte auf mögliche Auswirkungen auf die externe Validität zu achten. Denn diese sind maßgeblich für deine Forschung.

Beispiel Auswahl der Probanden
Du willst herausfinden, wie es sich mit den Kopfrechenfähigkeiten von Studenten verhält. Du hast das Experiment mit Studenten der TU München durchgeführt. Kannst du sagen, dass diese Ergebnisse auch auf den Rest der deutschen Studenten zutreffen?

Die Antwort ist nein. Studenten der TU München sind möglicherweise mehr an Mathematikwissenschaften interessiert als beispielsweise Studenten der Humboldt-Universität Berlin, die vor allem für die Geisteswissenschaften bekannt ist, und schneiden daher in Mathe besser ab.

Wenn du den Effekt der Rechenübungen auf alle Studenten anwenden wolltest, hast du eine falsche Auswahl der Probanden getroffen. Stelle sicher, dass die Auswahl der Stichprobe der Gruppe ähnelt, von der du Ergebnisse ableiten willst.

Eine falsche Auswahl kann nicht nur bei der Auswahl der Probanden passieren, sondern beispielsweise auch in der Auswahl von Firmen oder Läden.

Beispiel Auswahl der Firma
Angenommen, du versuchst, den Umsatz eines McDonald’s-Restaurants zu steigern. Du misst den Umsatz zu Beginn, du führst dein Testverfahren durch und danach machst du den Posttest.

Jetzt könntest du schließen, dass die Ergebnisse dieser Untersuchung auf alle anderen McDonald’s-Restaurants zutreffen. Aber was ist, wenn du dein Testverfahren bei dem Menü durchgeführt hast, das es im McDrive gibt? Nicht jeder McDonald’s hat einen McDrive. Das bedeutet, dass die Ergebnisse nicht auf McDonald’s-Restaurants ohne McDrive angewendet werden können.

Die richtige Umgebung

Auch die Umgebung, in der du deine Forschung durchführst, kann sich auf die externe Validität auswirken. In vielen Fällen führt eine fremde Umgebung nämlich zu anderem Verhalten.

Beispiel Auswahl der Umgebung
Studenten werden gebeten, für den Test in das Labor zu kommen, um die Rechenübungen zu machen. Das Labor, in dem die Studenten Kopfrechenübungen durchführen sollen, ist eine ganz andere Umgebung als die gewohnten Orte, an denen Studenten sonst kopfrechnen müssen.

Die künstliche Situation im Labor (die Experimentsituation) kann eine Gefahr für die sogenannte ökologische Validität (die Generalisierbarkeit in der Praxis) darstellen. Was beispielsweise häufig in einer experimentellen Umgebung geschieht, ist, dass die Probanden mit dem Testleiter kooperieren, da sie für ihn oder sie gut abschneiden wollen.

Eine praktische Situation könnte in diesem Fall beispielsweise an einer Kasse in einem Laden sein, wo der Student berechnen soll, wie viel Wechselgeld er oder sie bekommen wird.

Beachte
Es ist wichtig, die verschiedenen Einflussfaktoren auf die externe Validität deiner wissenschaftlichen Arbeit im Kopf zu behalten. Du solltest ebenfalls

deiner Forschung gewährleisten.

Häufig gestellte Fragen

Was ist externe Validität?

Externe Validität ist ein Indikator für die Generalisierbarkeit von Studienresultaten. Wenn externe Validität gegeben ist, können die Testergebnisse einer Studie auf andere Situationen, Personen, Orte, etc. übertragen werden.

Was ist der Unterschied zwischen interner und externer Validität?

Der Unterschied zwischen interner und externer Validität ist, dass sich die interne Validität auf die Struktur einer Studie und ihre Variablen bezieht, während sich die externe Validität darauf bezieht, wie generalisierbar die Ergebnisse auf andere Kontexte sind.

Interne Validität liegt vor, wenn die kausale Beziehung, die getestet werden soll, nicht durch andere Faktoren oder Variablen beeinflusst wird.

Externe Validität liegt vor, wenn die Konzeption der Forschung es zulässt, dass die Ergebnisse verallgemeinert werden können.

Was erhöht die externe Validität?

Um die externe Validität zu erhöhen, muss überprüft werden, ob ein Experiment auch in einem anderen Kontext (z. B. anderes Alter oder Geschlecht der untersuchten Gruppe) mit denselben Ergebnissen wiederholt werden kann und somit Allgemeingültigkeit aufweist. Ist dies der Fall ist eine hohe externe Validität gegeben.

Beispiel klasische Konditionierung: Pawlow zeigte in seinem Experiment, dass die Speichproduktion von Hunden mit einer Glocke ausgelöst werden konnte, wenn die Glocke vorher oft genug vor die Fütterung geläutet wurde. Da spätere Experimente mit anderen Tierarten und Menschen einen Kausalzusammenhang zwischen einem Reiz und einer Reaktion zeigten, ist hier externe Validität gewährleistet.

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Pfeiffer, F. (2023, 29. August). Externe Validität - Einfache Definition mit mehreren Beispielen. Scribbr. Abgerufen am 3. Dezember 2024, von https://www.scribbr.at/methodik-at/externe-validitaet/

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Franziska Pfeiffer

Franzi hat ihren Bachelor in Publizistik und Kommunikation in Berlin abgeschlossen und steht nun kurz vor dem Masterabschluss. Sie kennt sich besonders gut mit den verschiedenen Forschungsmethoden aus und schreibt leidenschaftlich gerne Artikel, die anderen Studierenden zum Abschluss verhelfen.